Zum Rechtsruck in Deutschland: Die Fehler des rechten Denkens und die verkehrte Kritik daran
mit Freerk Huisken

Vortragsaufnahme vom 25.10.2019 aus Wismar


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FREERK HUISKEN Jahrgang 1941, Pädagogikstudium in Oldenburg, Tätigkeit als Lehrer bis 1967, dann zweites Studium Pädagogik, Politik und Psychologie in Erlangen-Nürnberg, 1971 Promotion. Seit 1971 Professur an der Universität Bremen: Politische Ökonomie des Ausbildungssektors. Ab März 2006 im Ruhestand.


Die Regierungsparteien überholen mit ihren Vorschlägen zur Ausgrenzung von Ausländern die AfD. Resultat: 76% aller Deutschen möchten den Flüchtlingszuzug gestoppt sehen. Dennoch behaupten sie mehrheitlich, dass sie weder Nazis noch
Anhänger der AfD seien, sondern sich bei den etablierten Parteien immer noch heimisch fühlen. Merkwürdig? Oder auch nicht! Der Rechtsruck in Deutschland schreitet offensichtlich auf bekannten demokratischen Wegen voran. Ihm ist deshalb auch nicht mit der Ausgrenzung der AfD beizukommen. Sich gegen den Rechtspopulismus aufzustellen bedeutet dagegen, die Fehler des rechten Denkens aufzudecken – egal in welcher Gestalt und bei wem es auch immer auftaucht. Wie wäre z.B. die ausländerfeindliche Parole "Flüchtlinge nehmen uns die Arbeitsplätze weg!" zu kritisierten? Soll man, wie es bei Pro Asyl, dem DGB oder der LINKS-Partei bis hin zu allen möglichen „Stammtischkämpfer*Innen“ üblich ist, darauf verweisen, dass
Ausländer hier auch Arbeitsplätze geschaffen haben? Soll man darauf deuten, dass ohne Flüchtlinge die „Drecksarbeit“ an den Deutschen hänge bliebe? Soll man dem entgegensetzen,
dass doch in Deutschland ein Fachkräftemangel herrscht? Soll man den „Hetzern“ sein „Herz“ entgegensetzen oder darauf insistieren: „Wir sind die Mehrheit!“?

Meine Behauptung lautet: Diese und andere „Argumente gegen Stammtischparolen“ taugen nichts. Sie leben von Dementis, lassen sich damit auf die Logik der Rechten ein, verfehlen den
ausländerfeindlichen Gehalt des Denkens und bestätigen den ausländerfeindlichen Nationalismus häufig mehr, als dass sie ihn angreifen. Das soll auf der Veranstaltung begründet und zugleich
aufgezeigt werden, wie die Fehler des rechten Denken richtig kritisiert werden können.